[dropcap]W[/dropcap]enn glückliche Umstände und die richtigen Personen zusammentreffen, dann kann sich manches überraschend gut entwickeln. Redakteur Dieter Balb interviewte im Juli 2006 den Festspiel-Regisseur Reiyk Bergemann, der gerade erfolgreich zum 125-jährigen Meistertrunk-Jubiläum eine große Freilichtaufführung auf dem Marktplatz inszeniert hatte. Erste Theater-Gedankenspiele führten zum Treffen eines ausgewählten Kreises von kulturell Aktiven. Schnell war man einer Meinung:
Rothenburg hat nur noch eine Kultur-Angebotslücke: es fehlt ein Theater!
Der folgende Beitrag schildert die Entstehung und Vorbereitung des Theaters im Jahr 2007/2008, wobei nicht alle, aber die meisten der damals engagierten Personen bis heute aktiv dabei sind.
Regisseur und Schauspieler Reiyk Bergemann aus Ingolstadt konnte für das Premierenjahr gleich in mehrfacher Hinsicht verpflichtet werden: er schieb das Toppler-Stück und inszenierte es auch als Regisseur. Außerdem bereichert er die neue Topplerbühne mit eigenen Produktionen und gehörte auch 2012 unverändert zum Spielplan. Sowohl als Schauspieler wie auch als Regisseur und Autor ist er weiterhin dem von ihm mitbegründeten Toppler Theater verbunden.
Das kleine, aber effektive Gründungsteam hätte sich nicht besser ergänzen können. Der Autor und Rundfunkjournalist Gunter Haug gehörte dazu. Er liefert mit seinen historischen Romanen auch Stoff für mögliche Inszenierungen. In Robert Hellenschmidt fand man einen im Kulturmanagement erfahrenen Berater. Er zeichnet für die Organisation des überregional bekannten Korn-Kulturprogramms verantwortlich.
Der Vorsitzende des Trägervereins Kulturforum Rothenburg ob der Tauber e.V. Erich Landgraf und der Ideengeber und Moderator Redakteur Dieter Balb sowie Kirchenmusiker und Chorleiter Jürgen Klatte ergänzen sich durch ihr berufliches Herkommen und garantieren von Anfang an den zügigen Fortgang des Heinrich-Toppler-Theaterprojektes. Sie fanden sich nach dem erfolgreichen Gründungsjahr auch als ehrenamtlich tätiges Dreierteam in der Theaterleitung zusammen und nehmen dabei Intendantenaufgaben wahr.
Mit Iris Oedewald wurde eine in organisatorischen Dingen wie im Umgang mit Künstlern erfahrene Mitarbeiterin gewonnen, die sich um den Aufbau des Büros kümmerte und unverändert für das Theater als Bürochefin in Teilzeit arbeitet. Hinzu kommen inzwischen zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den einzelnen Produktionsteams – angefangen vom Regiestab über die Maske und Soufflage, bis zur Licht- und Tontechnik, der Abendkasse und dem Aufsichtspersonal sowie dem Bewirtschaftungsteam. Nicht zu vergessen die jährlichen Praktikantinnen, wobei im Anfangsjahr Anne-Sophie Frank über die Fachhochschule Schwäbisch Hall das Gründungsprojekt begleiten konnte. Als Beauftragte für den Förderkreis ist Monika Gotzig ehrenamtlich für das Toppler-Theater im Einsatz. Für den wichtigen Servicebereich hat sich schnell ein engagierter Frauenkreis zusammengefunden, die alle ehrenamtlich mitmachen.
Die Sparkasse, das Rotabene-Medienhaus und die Stadt Rothenburg sorgten schon im ersten Jahr für wesentliche Voraussetzungen als Förderer, um das Theater überhaupt eröffnen zu können. Hinzu kamen etliche Privatleute und Firmen sowie der Bayerische Kulturfonds, der Bezirk und der Landkreis als Geldgeber. Ohne die große ehrenamtliche Leistung aber würde dem Toppler Theater eine tragende Säule fehlen. Alles in allem ist das Toppler Theater eine großartige Team-Leistung von in der Spitze bis zu 35 Leuten.
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Dass zu den fachlichen Beratern und Befürwortern des Theaterprojektes kein Geringer als der bekannte Dramaturg, Regisseur, Schauspieler und Autor Klaus Pohl zählte, war ein besonderer Glücksfall. Der gebürtige Rothenburger lebt in Wien, wo er sich als Burgschauspieler einen Namen gemacht hat, und in New York, ist aber seiner Heimatstadt und dem Toppler Theater weiter eng verbunden.