Historie

Von der Idee zur Profi-Bühne

Es war ein Zusammentreffen glücklicher Umstände und der entsprechenden Personen, das im Jahr 2008 zur Gründung des Toppler Theaters führte. Die Idee dazu geht bis 2006 zurück: dem Journalisten Dieter Balb kam bei einem Fototermin im Kloster-Nordhof spontan der Gedanke, dass an diesen reizvollen Ort eine kleine Theaterbühne passen würde. Die Idee ließ ihn nicht mehr los und auch der dazu befragte Festspiel-Regisseur Reiyk Bergemann konnte sich sowas vorstellen.

Bald fand sich ein kleiner Kreis Kulturinteressierter zusammen und der Gedanke nahm immer mehr Gestalt an. Man war sich einig, dass Rothenburg zwar viel Kulturangebote hat, aber eine Profibühne fehlt, wie es sie nach dem Krieg schon einmal von 1953 bis 1956 als Burgschauspiel gegeben hatte. Und das sogar mit Aufführungen im Klostergarten. Um daran nach über fünf Jahrzehnten wieder anzuknüpfen, kam das Toppler-Gedenkjahr der Stadt 2008 gerade recht. So konnte die Toppler Theater-Gründung gleich mit großem Werbeeffekt stattfinden. Reiyk Bergemann hat das Hauptstück dazu geschrieben und sein „Toppler“ Drama über den großen Bürgermeister der Reichsstadt wurde ein großer Erfolg.

Kein Geringerer als der bekannte Dramaturg, Regisseur, Schauspieler und Autor Klaus Pohl fungierte bereits ab 2006 als engagierter Berater und Befürworter des Theaters. Wien (als Burgschauspieler) und New York sind bis heute seine festen Stationen. Doch als gebürtiger Rothenburger liegt ihm das Toppler Theater besonders am Herzen. Kulturmanager und Künstler Robert Hellenschmidt (Korn-Kultur Rothenburg) brachte sich mit ein, dazu Bühnen- und Kostümbildner Gerd Wiener aus Frankfurt sowie der Autor Gunter Haug. Für den Aufbau des Theaterbüros fand man in Iris Oedewald eine organisatorisch erfahrene Mitarbeiterin und schuf dafür eine Teilzeitstelle. Ihr folgte bis 2024 Marian Krause, der das Theaterbüro weiter entwickelte und zuverlässig die organisatorischen Geschicke des Toppler Theater professionalisierte.

Zum verantwortlichen Gründungsteam gehörten neben Dieter Balb die Vorstände Erich Landgraf und Jürgen Klatte vom Kulturforum e.V, das die Trägerschaft übernahm. Diese dreiköpfige Theaterleitung garantierte nach dem geglückten Premieren-Start über viele weitere Jahre den Erfolg. Nur im Zusammenwirken aller Mitwirkenden stemmt man jedes Jahr den aufwendigen Saison-Theaterbetrieb. Künstlerische Leiter, Regisseure und Regisseurinnen sowie viele Schauspiel-Ensembles haben längst für einen hervorragenden Ruf der kleinen Theaterbühne beim Publikum und in der Branche gesorgt. Das schlägt sich nicht zuletzt im Medienecho nieder.

Ohne Geld freilich, ist gar nichts zu machen. Ein Glück, dass sich gleich zum Start so viele Förderer fanden. Neben Unternehmen und privaten Gönnern spielten die Stadt Rothenburg, die Sparkasse, der Bayerische Kulturfonds, der Bezirk und der Landkreis eine entscheidende Rolle. Ohne die Begeisterung und den Zusammenhalt in der Theater-Gemeinschaft jedoch wäre aus der „verrückten Idee“ nie eine solche Erfolgsgeschichte geworden. Anders als das Burgschauspiel, das nur drei Jahre überlebte, steuert die Topplerbühne zuversichtlich auf das 20jährige Jubiläum 2028 zu.erbunden.